Noch seltsamer verhält es sich mit einem gewissen Isodore Ducasse,
der sich Lautreamont nannte, nur einen einzigen Roman schrieb, "Die Gesänge des Maldoror", und 1870 in
Paris unbekannt und einsam im Alter von 24 Jahren starb. Aber sein angeblicher Wunsch, vollständig
ausgelöscht zu werden, erfüllte sich nicht- für die Pariser Surrealisten wurden "Die Gesänge des Maldoror"
zu einer Offenbarung. Filmemacher aus Deutschland (Filmgruppe Chaos, Kiel & Filmgruppe Abgedreht, München)
und Großbritannien (aus dem Kollektiv Exploding Cinema) haben jetzt Teile dieses Romans visuell als
Episodenfilm umgesetzt, das Ergebnis heißt schlicht "Maldoror" und erzählt in der Tradition besten
Underground-Kinos die Geschichte eines düsteren Engels, der auf die Erde fällt, um gegen Gott und
seine menschlichen Kreaturen zu kämpfen.
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